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Wer Länder wie Italien, Spanien oder Griechenland bereist hat, dem wird die dort typische Architektur noch in Erinnerung sein: Aus Naturstein erbaute Häuser mit ihren von Mauern umfriedeten Gärten, oftmals nicht größer als ein kleiner schattiger Hof (Patio genannt). Insbesondere in der Toskana findet man viele dieser äußerst charmanten, uralten, aber gut erhaltenen Ortschaften wie Lucca, Pisa oder Florenz, die vor historischem Ambiente nur so strotzen. Einen Steingarten anlegen

Terrassen, Gartenwege und Stufen begrünen

Anders als bei uns wird im Patio kein Rasen angelegt. Der Hof ist gepflastert – oft aus den gleichen Steinen wie das dazugehörige Haus. Das lässt sich am besten in den traditionell erbauten Ferienhäusern in der Toskana bewundern, in denen man auch Urlaub machen kann.

Patio, mediterraner Garten
typischer Patio in Griechenland, Foto von LA khai-way

Diese Steinflächen zeugen von einer langen Geschichte menschlicher Besiedlung und inspirieren noch heute dazu, sie als Rasenersatz in Erwägung zu ziehen. Hier bildet der Steingarten also nicht bloß einen kleinen Bereich im Garten, sondern der Garten insgesamt besteht aus begrünten Steinoberflächen

Steingarten anlegen: So erobern Pflanzen steinige Terrassen und Wege

  • Es gibt zwei Hauptmethoden für die Verlegung von Steinen im Patio, für Wege oder Terrassen: schwere Platten, die flach auf den Boden gelegt werden, oder kleine Pflaster- oder andere Natursteine, die vertikal zu einer Art Kopfsteinpflaster angeordnet werden.
  • Bei diesen traditionellen Mauerwerkstechniken wird kein Mörtel verwendet, so dass die Pflanzen von selbst in den Rissen wachsen und die Steine umranden können. Die Wurzeln der Pflanzen breiten sich unter der Steinoberfläche aus und nutzen die Feuchtigkeit, die unter den Steinen eingeschlossen ist.
  • Wenn die Steine zu bröckeln beginnen, siedeln sich Pionierpflanzen zwischen den zerbrochenen Pflastersteinen an, die oft polster- oder kugelförmig wachsen. Sie bilden eine größere Masse, die das grüne Geflecht in den Rissen ergänzt. Diese alten Pflasterflächen stellen manchmal herrliche Miniaturlandschaften dar, echte Vorbilder für grüne Terrassen in trockenen Gärten. Allerdings ist Geduld erforderlich, um die genannten Steingarten Ideen umzusetzen.

Wie du deinen Garten in einen Steingarten verwandelst

Steingarten anlegen
Steingärten sind inspiriert von der Natur: Hier wächst Thymian auf felsigem Untergrund, Bild von M W

Wie oben erwähnt, existiert die Bepflanzung im mediterranen Steingarten nicht unabhängig von der Architektur, sondern dient der Begrünung von Häusern, Terrassen, Höfen und Wegen. Voraussetzung für die Begrünung sind zunächst also Wege und andere Elemente der Architektur.

Das Verlegen von breiten Pflastersteinen auf einem Sandbett ist die schnellste Methode, um große begrünte Terrassenflächen zu gestalten.

Die Breite der Fugen zwischen den Platten bestimmt die Art der Bepflanzung.

In schmalen Spalten solltest du teppichartig wachsende Pflanzen aussäen, die überall dort wurzeln, wo sie mit der Erde in Berührung kommen. Nach und nach erobern z. B. Feldthymian oder Kahles Bruchkraut (Herniaria glabra) alle erdenklichen Fugen und Spalten. Wenn du Topfpflanzen verwendest, teile diese am besten vertikal, um Wurzelstücke zu erhalten, die dann zwischen die Pflastersteine gepflanzt werden können.

Welche Pflanzen eignen sich für den mediterranen Steingarten?

Wenn es gelegentlich größere Lücken gibt (10 cm oder mehr), kannst du die Ausbreitung der Teppichpflanzen bremsen, indem du kleine Topfpflanzen wie den Echten Thymian pflanzt. Am besten eignen sich all jene Stauden und Zwergsträucher, die man typischerweise im Steingarten findet.

Dazu gehören zum Beispiel

  • Hornkraut,
  • Blaukissen,
  • Schleifenblume oder
  • Teppichphlox.

Viele der Steingartenpflanzen wachsen polster- oder kugelförmig, was für mehr Abwechslung auf deinen gepflasterten Wegen und Flächen sorgt. Im Laufe der Zeit erobern sich die genannten Pflanzen eine Fuge nach der anderen, so dass die Steinoberflächen immer grüner werden.

Steingarten anlegen 
Mauerblümchen
Mauerblümchen, Bild von 445693

Besonderheiten bei der Begrünung von Wegen und Stufen

Natürlich eignet sich nicht nur die Terrasse für diese mediterrane Art der Begrünung. Selbst (Trocken-)Mauern, Treppen und Gartenwege werden in Kombination mit Stauden und Kräutern wesentlich attraktiver.

Blühende Stufen können auch verwendet werden, um eine visuelle Verbindung zwischen Terrassen auf verschiedenen Ebenen herzustellen.

Duftende Kräuter & Stauden für den Wegesrand

Nicht nur Treppenstufen, sondern auch Wege und Pfade eignen sich für eine Bepflanzung mit stark duftenden, aromatischen Pflanzen. Kräuter zum Beispiel verströmen einen herrlichen Duft, wenn man sie leicht berührt. Diese Art der Bepflanzung spricht mehrere Sinne an und ist eine der größten Besonderheiten der mediterranen Gartengestaltung im Sommer. Duftende Kleinsträucher, Stauden und Kräuter, die sich zum Steingarten anlegen eignen, sind zum Beispiel:

  • Bergminze (Calamintha nepeta)
  • Strohblumen (Helichrysum)
  • Salbei (Salvia)
  • Oregano
  • Thymian
  • Weinraute (Ruta graveolens)

Nicht nur ihr Aroma macht die genannten Pflanzen so besonders. Da viele von ihnen im Mittelmeerraum beheimatet sind, haben sie sich an Hitze und Trockenheit angepasst: Dürresommer sind für sie kein Problem.

Was bei der Begrünung von Mauern zu beachten ist

Auch Mauern können einen Lebensraum für einige Pflanzen darstellen. Besonders einfach siedeln sie sich an Trockenmauern an, die ohne Mörtel errichtet worden sind.

Zu den Pflanzen, die sich in Ritzen und Spalten selbst aussäen, gehören

  • Baldrian,
  • Mauerblümchen,
  • Löwenmäulchen,
  • Zimbelkraut oder
  • Hauswurz.
Mauer begrünen
blühende Mauer mit begrüntem Gartenweg davor, Foto von Annie Spratt

Da es schwierig ist, direkt in eine Mauer zu pflanzen, empfiehlt es sich, die gewünschten Stauden um die Mauer herum zu pflanzen, so dass sie sich selbst aussäen oder durch Ableger natürlich verbreiten können.

Bei Topfpflanzen musst du den Wurzelballen in kleine Stücke zerteilen, die in die vorgesehenen Ritzen passen. (Gießen und Anwurzeln düften sich hier jedoch als schwierig erweisen.)

Die Begrünung der Mauer wird vervollständigt, indem einige Arten mit kaskadenartiger Wuchsform oben auf die Mauer gepflanzt werden, wie z. B. Clematis, Winterjasmin oder Prunkwinde. Handelt es sich hingegen um eine Mauer mit glatter Oberfläche, wie auf dem Bild oben, so können auch Spalierrosen oder Kletterhortensien mit entsprechender Rankhilfe daran hochwachsen.

Weitere Möglichkeiten der Begrünung

Steingarten anlegen
Foto von Pedro Ramos

Begrünt werden im Mediterranen Raum darüber hinaus die Fassaden der Häuser, zum Beispiel mit Hilfe von Blumenampeln, aber auch in Form einer Pergola, die Schatten spendet. Werden hier Wein oder Kiwis gepflanzt, können bisweilen sogar Früchte geerntet werden.

Sehr typisch sind darüber hinaus die vielen Blumentöpfe und –kübel, in denen die unterschiedlichsten Pflanzen grünen und blühen. Mit einem Topfgarten ist man schließlich flexibel. Zumindest hat man weniger Aufwand als mit einem „richtigen“ Garten. Im Winter können frostempfindliche Pflanzen zudem schnell ins Haus geholt werden.


Um einen mediterranen Steingarten anlegen, braucht es mehr als ein wenig Platz im Garten. Es ist eine Lebensart, die Wohnen und Gärtnern miteinander in Einklang bringt, damit der Mensch von der Natur profitieren kann.

MM



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