Sobald es warm wird, wächst das Bedürfnis des Menschen, seine Mahlzeiten draußen einzunehmen, obwohl dies – seien wir ehrlich – oft genug ein beinahe masochistischer Akt ist: Kaum liegt das Steak auf dem Teller, wird es von Schwärmen schwarzglänzender Fliegen belagert. Der Obstsalat wiederum wird von Wespen umkreist und alles, was herunterfällt, tragen die Ameisen davon. Gegen Abend dann wird das Ensemble durch Mücken ergänzt, so dass man sich gezwungen fühlt, sich derart stark in entsprechende Sprays zu hüllen, dass man daran fast erstickt.
Zugegeben, ich habe gerade das Worst-Case-Szenario beschrieben. Zumeist läuft das Barbecue doch ganz beschaulich ab. Gestern zum Beispiel saßen wir gemütlich bei Freunden im Garten, der Grill brutzelte vor sich hin und die Kinder sprangen auf dem Trampolin herum, so dass wir Erwachsenen uns in Ruhe unterhalten konnten. Trotzdem konnte ich mich erst gegen Abend so richtig entspannen. Zuvor hatte mir die Sonne so erbarmungslos auf den Rücken gebrannt, dass mir der Schweiß in Bächen den Körper herunterlief.
Der einzige Sonnenschirm spendete nur sporadisch Schatten. Kühlend wirkte er sich jedenfalls nicht aus. Da die Sommermonate auch künftig heiß bleiben werden, lohnt es sich über echte Schattenspender nachzudenken. Die kühlen nicht nur auf der Terrasse, sondern schützen auch das Haus vor zu starker Erhitzung.
1. Der Baum als Klimaanlage
Der am effektivsten kühlende Schattenspender ist rein ökologischer Natur: Der Baum. Möglichst ein Laubbaum mit einer breiten Krone.
Im Wald trägt jeder Baum dazu bei, die Temperatur in der Umgebung zu regulieren. Der Wald schafft sich dadurch sein optimales Klima selbst. An warmen Tagen verdunsten die Bäume im Wald große Mengen Wasser. Mit der Feuchtigkeit, die der Wald dabei an die Luft abgibt, kühlt er die Umgebung wie eine natürliche Klimaanlage.
Botanik Guide
Wer wenig Platz im Garten hat, setzt auf kleine Züchtungen wie Kugel-Ahorn oder –Trompetenbaum. Auch Obstbäume bieten sich hier an, die zudem im Frühjahr wunderschöne Blüten tragen und im Sommer oder Herbst für reiche Ernte sorgen.
Problematisch ist jedoch ihre lange Wuchsdauer. Selbst schnellwachsende Bäume brauchen Jahre, um zu echten Schattenspendern zu werden. Wer nicht so lange warten will, muss tief in die Tasche greifen. Für eine sechs Meter hohe Eberesche beispielsweise werden in der Baumschule locker 2000 Euro fällig.
2. Die permanente Terrassenüberdachung
Ebenso teuer ist eine feste Terrassenüberdachung aus Holz (eine Auswahl findet man zum Beispiel beim lokalen Tischler, im Baumarkt oder in Onlineshops wie Holzland) oder Aluminium, die oftmals mit einem transparenten Dach versehen wird. Dieses besteht entweder aus Polycarbonat oder aus Glas, spendet also erst einmal kaum Schatten. Eine solche Terrassenüberdachung dient vornehmlich dem Schutz vor Regen. Wer sie zusätzlich als Schattenspender nutzen will, sollte noch Lamellentücher oder eine Markise anbringen.
Eine solche Terrassenüberdachung ist ein recht anspruchsvolles kleines Bauvorhaben. Wer nicht über das entsprechende handwerkliche Geschick verfügt, muss zusätzlich Geld für Aufbau und Montage aufwenden.
Immerhin ist eine Terrassenüberdachung langlebig und stabil. Besteht sie aus Holz, muss sie lediglich alle paar Jahre mit einer Schutzlasur versehen werden, damit das Material wetterfest bleibt.
Info: Wie du die Fugen zwischen den Terrassenplatten (langanhaltend) vom Unkraut befreist, liest du im Beitrag „Unkrautfreie Terrasse“.
3. Die Pergola als Rankhilfe
Eine weitere Variante, die Holzkonstruktion einer Terrassenüberdachung zu nutzen, besteht in Form der Pergola. Hierfür verzichtet man einfach auf die Dacheindeckung. Stattdessen pflanzt man Kletterpflanzen an die Holzpfosten, zum Beispiel Wein, Blauregen, Kletterrosen oder Efeu (es gibt noch viele weitere!), damit sie über kurz oder lang ein Blätterdach über der Terrasse bilden. Vor allem im mediterranen Raum ist diese Form der Beschattung sehr verbreitet.
Ähnlich wie bei den eingangs erwähnten Bäumen nimmt dies natürlich ein paar Jahre in Anspruch. Doch die Geduld zahlt sich aus: Ein Blätterdach sieht nicht nur toll aus, es kühlt durch den Verdunstungseffekt der Laubblätter auch noch. Insofern ist eine Pergola bestens als Schattenspender und Sichtschutz geeignet.
4. Die Markise als flexibler Schattenspender
Auch eine Markise kann man für gewöhnlich nicht selbst am Haus anbringen. Damit sie an modern gedämmten Wänden hält, muss nämlich durch die Dämmung hindurch ins Mauerwerk gebohrt werden. Nur so kann die Konsole der Markise professionell befestigt werden. Schließlich muss sie nicht nur ihr Eigengewicht halten, sondern auch den Witterungsbedingungen trotzen. Insofern führt kein Weg am Fachhändler vorbei, was wiederum sehr teuer wird. Man sollte hier mehrere tausend Euro einplanen.
Dafür sind Markisen echte Schattenspender, die je nach Stoffart auch vor UV-Strahlung schützen. In der kühlen Jahreszeit werden sie einfach eingezogen, so dass sie nicht verschmutzen oder kaputtgehen können. Zudem fällt dann wieder mehr Licht ins Haus, was in der kalten Jahreszeit Strom sparen kann.
5. Das Sonnensegel für ein luftiges Erscheinungsbild
Einen ganzen Artikel habe ich bereits der Installation eines Sonnensegels gewidmet. Tatsächlich verwende ich es noch immer als Schattenspender auf der Terrasse. Zu 100% zufrieden bin ich allerdings nicht – obwohl es für eine ausreichende Beschattung der Terrasse sorgt.
Leider hängt es nämlich durch, egal wie fest man es spannt, was nicht gerade sexy aussieht. Auch die zugehörigen Pfosten stehen bereits schief, weil sie der Krafteinwirkung des Sonnensegels offenbar nicht standhalten konnten.
Trotzdem möchte ich ungern auf meine Sonnensegel verzichten. Sie verströmen ein wunderbar maritimes Flair, wirken leicht und frei. Früher oder später muss ich noch einmal in eine professionelle Bespannung investieren, wahrscheinlich inklusive neuer Pfosten und einer Kurbel.
Zusätzlich habe ich auch noch Blauregen gepflanzt, damit es rund um die Terrasse grüner wird – und auf lange Sicht somit kühler. Denn nicht nur die Sonne setzt mir zu, sondern alles, was die Hitze speichert: Das Mauerwerk des Hauses strahlt die Wärme genauso ab wie der Terrassenbelag aus Stein – und das noch lange nachdem die Sonne bereits untergegangen ist.
MM
Ich finde es toll, dass du hier einige Tipps und Tricks zur Beschattung der Terrasse teilst. Das ist wirklich hilfreich!
Sonnensegel oder Markisen kommen für mich beide in Frage. Ich möchte einen schönen Sonnenschutz, der luftdurchlässig ist und im Sommer groß genug ist um der ganzen Familie Schatten zu spenden. Für Gartenpartys ist natürlich auch ein Pavillon gut geeignet.
Für meine Terrasse bin ich auf der Suche nach einem passenden Sonnenschutz. Ich liebäugle damit, mir eine Markise zu kaufen. Mir war nicht bewusst, dass die Markise direkt am Mauerwerk angebracht werden muss um auch allen Wettereinflüssen standzuhalten. Ich schaue mir mal ein paar Markisen genauer an und entscheide mich dann für ein geeignetes Modell.
Als Raumausstatter mit einem eigenen Onlineshop, in welchem Markisen angeboten werden, dürftest du ja fündig werden…
Mein Bruder hat dieses Jahr sein neues Haus bezogen und will nun im Frühjahr den Garten ausbauen. Ein wichtiger Punkt ist da natürlich die Beschattung und was für einen Sonnenschutz er kaufen will. Ein Sonnensegel stelle ich mir für die Liegefläche auf dem Garten schön vor. Ich finde es sehr interessant, dass diese leichte Installation für eine solch freie Stimmung sorgt. Für die Terrasse bietet sich aber vermutlich eher eine Markise an, gut zu wissen, dass diese auch fest am Haus verbaut werden muss. Ich werde das mit meinem Bruder mal genauer besprechen.
Ich habe mir letztes Jahr eine neue Sitzecke angelegt und auch lange überlegt. Ich habe mir jetzt einen Schirm gekauft. Dabei ist es finde ich wichtig, dass man hochwertige Sonnenschirme kauft. Lohnt sich einfach!
Hallo Peter,
was macht einen Schirm denn hochwertig bzw. woran erkenne ich einen hochwertigen Schirm?
Freue mich auf deine Antwort!
MM
Das ist eigentlich eine gute Idee, Bäume für Beschattung zu haben. Wir haben letztes Jahr unser Haus gebaut und wollen jetzt das richtige Sonnenschutzsystem für unsere Terrasse finden. Eine Markise wäre auch gut, glaube ich.
Die Pergola als Rankhilfe finde ich total toll. Wenn ich später mal einen Garten habe, darf die auf keinen Fall fehlen.