Gesucht: Ein Ort zum Wurzelnschlagen

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Wie uns der Wohnort beeinflusst

Dass man sich einem bestimmten Ort verbunden fühlt, spürt man manchmal sofort. Da scheint so etwas wie eine gegenseitige Anziehungskraft zu bestehen. Auch das Gegenteil wird einem schnell bewusst, nämlich dass man sich von einem Ort geradezu abgestoßen fühlt.

Letzteres habe ich in Magdeburg erlebt, wo ich studiert habe. Es bestand nie ein Zweifel daran, dass ich nach Beendigung des Studiums dieser Stadt den Rücken kehren würde. Dabei hatte Magdeburg viel zu bieten: Es war voller wunderschöner Parks, das Zentrum picobello restauriert und aufgehübscht, ja, die ganze Stadt sah ordentlich und gepflegt aus. Überall gab es Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Bars. Trotzdem wirkte die Stadt kalt auf mich, abweisend, beinahe feindlich. -Was nicht (nur) an den Leuten lag, denn ich lernte nach und nach immer mehr MageburgerInnen kennen, die mir äußerst freundlich gesonnen waren.

Warum fühlt man sich fehl am Platz – oder genau richtig?

Die städtische Atmosphäre blieb mir jedoch seltsam fremd. Magdeburg war zum damaligen Zeitpunkt einfach keine besonders einladende Stadt. Da sich Städte jedoch sehr schnell wandeln können, würde ich mich heutzutage möglicherweise heimischer dort fühlen. Wer weiß?

Mit dem Wohnort verhält es sich wie mit dem Job: Man verbringt wahnsinnig viel Zeit dort, also sollte man sich auch wohlfühlen mit dem, was man tut – und wo man wohnt.

Also zog ich nach Berlin, eine Stadt, mit der ich mich auf Anhieb anfreundete, obwohl die Stadtteile außerhalb der touristischen Zentren erschreckend unansehnlich waren. Das optische Erscheinungsbild spielte für mich jedoch eine untergeordnete Rolle, vielmehr beeindruckte mich die Atmosphäre der Stadt. Tatsächlich erschien mir Berlin damals wie das ganze Gegenteil von Magdeburg: bunt, quirlig, vielfältig, lebensbejahend, zugewandt. Plötzlich war es ganz einfach, Anschluss zu finden, denn die Menschen begegneten mir offen und hilfsbereit. In kürzester Zeit schloss ich Bekanntschaft mit Gleichgesinnten – und fühlte mich richtig gut aufgehoben.

Gleich und Gleich gesellt sich gern

Es liegt auf der Hand, dass wir uns dort besonders heimisch fühlen, wo uns die Mitmenschen ähnlich sind:

Am Beispiel von London hat ein Forschungsteam gezeigt, dass Menschen in einem Stadtviertel glücklicher werden, dessen Durchschnittspersönlichkeit besonders gut mit dem eigenen individuellen Charakter harmoniert.

Psychologie Heute 1/2021

Und hat man erst einmal Freundschaft(en) geschlossen, entsteht auch eine Verbundenheit zum Wohnort. Man schlägt Wurzeln. Ohne Bindungen hingegen fällt es leicht, loszulassen und sich ein neues Nest zu suchen.

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Schlimmer noch: Ist das Verhältnis zu den Nachbarn schlecht, fühlt man sich schnell fehl am Platz – und macht den gesamten Wohnort dafür verantwortlich. Insbesondere emotional labile Menschen, die zu Ängstlichkeit und anderen negativen Gefühlslagen neigen, ziehen häufig um, wenn sie mit ihrer Wohnsituation und/oder Nachbarschaft unzufrieden sind.

Den besten Ort zum Leben zu finden, hängt von der Kompatibilität zwischen dem individuellen Naturell und den Eigenschaften der Nachbarschaft ab.

Markus Jokela, Psychologe

Doch nicht jeder lässt sich davon schrecken, wenn er nicht mit seinen Nachbarn harmoniert. Sogenannte emotional stabile, also verträgliche Charaktere ziehen seltener nachbarschaftsbedingt um. Mag sein, dass sie sich vom ein oder anderen Nachbarn gestört fühlen, doch es fällt ihnen leichter, diese Störungen zu tolerieren (und bisweilen auch gänzlich zu vergessen).

Wir ziehen allerdings nicht nur dann um, wenn ein Leidensdruck uns dazu zwingt. Ein Umzug stellt schließlich auch eine Gelegenheit dar, an einem anderen Ort neu zu beginnen. Viele Menschen begreifen den Wohnortwechsel also zu recht als kleines Abenteuer. Allerdings sollten sie sich im Vorfeld darüber informieren, ob der neue Wohnort auch zur eigenen Persönlichkeit passt:

Regionalpersönlichkeiten prägen den Wohnort

Regionale Gewohnheiten sind gewissermaßen ansteckend. Liegt das an unseren Nachbarn? Oder womöglich: an der Landschaft?, fragt die Zeitschrift Psychologie Heute in ihrer Ausgabe 1/2021.

Tatsächlich kann die Landschaft „aufs Gemüt schlagen“! Das wurde in den vergangenen Jahren von gleich mehreren Wissenschaftlern herausgefunden. So sind die Leute in Gebirgsregionen viel introvertierter als an der Küste. Ähnlich verhält es sich mit unseren bevorzugten Urlaubszielen: Die Extravertierten fahren lieber an die See. Die Introvertierten suchen dagegen Erholung in den Bergen.

Auch Charaktereigenschaften wie Aufgeschlossenheit & Neugier, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Neurotizismus sind in bestimmten Bevölkerungsgruppen häufiger vertreten und in anderen seltener zu finden. Je nach dem, wie (wenig) ausgeprägt sie in einem Landstrich sind, unterscheiden Forscher nach Regionalpersönlichkeiten.

Vorort: Leben auf dem Abstellgleis

Dass es nur an den Nachbarn liegt, ob wir uns an unserem Wohnort heimisch fühlen, wage ich jedoch zu bezweifeln. Meiner Meinung nach beeinflussen auch Stadtplanung und Architektur, ob uns Orte langfristig binden – oder nicht.

Das merke ich jedenfalls, seitdem ich aus Berlin ins Umland gezogen bin – in eine typische Schlafstadt. Hier wohnt jeder in seinem eigenen Häuschen. Tagsüber pendelt man zur Arbeit, abends zurück nach Hause, wo man sich vor den Fernseher setzt und den Abend allein ausklingen lässt, bevor das Spiel am nächsten Morgen von vorn beginnt.

Obwohl es durchaus Möglichkeiten gesellschaftlichen Engagements gibt (Kirche, Vereine, Schule, Kita), ist das Miteinander auf ein absolutes Minimum begrenzt. Am deutlichsten wird dies anhand einer quasi nicht vorhandenen Spontanität.

Zufällige Begegnungen sind nahezu ausgeschlossen, da man sich für gewöhnlich nicht über den Weg läuft.

Man fährt schließlich Auto – und hat somit stets ein konkretes Ziel vor Augen. Jede Aktivität ist zielgerichtet. Das Flanieren, ein sich treiben Lassen durch den Ort, ist den meisten Menschen hier völlig fremd.

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Richtig bewusst wurde mir das, als ich mitbekam, dass viele, mit denen ich im Nachbarort zusammen Tennis spiele, im selben Ort wohnen wie ich. Jahrelang bin ich ihnen trotzdem NIE im Ort begegnet, nicht einmal im Supermarkt!

Der öffentliche Raum: eine Tabuzone

Man trifft sich – nach vorheriger Terminabsprache – zu Hause (oder in meinem Fall: auf dem Vereinsgelände). Ein öffentliches Leben – wie man es aus kleinen und großen Städten kennt – findet somit nicht statt. Alles ist privat. Und so soll es auch bleiben: Als ich einmal jemanden mit zum Tennisplatz brachte, der nicht Mitglied im Verein ist, wurde ich gleich darauf hingewiesen, dass man sich nicht „jedermann“ öffnen wolle. Nein, man bleibt lieber unter sich.

Gleichzeitig wird das Private maximal sichtbar gemacht. Das Haus ist die individuelle Repräsentanz, in Schuss gehalten, geschmückt, erweitert. So zeigt man der Nachbarschaft zum Beispiel mittels an den Zaun befestigter Luftballons, dass man gerade einen Kindergeburtstag feiert, signalisiert im selben Moment jedoch, dass 99% der Nachbarn vom Feiern ausgeschlossen sind.

Anders als im klassischen Dorf befürworten meine Mitmenschen in der Schlafstadt, zurückgezogen und anonym zu bleiben. Trotzdem wollen sie von ihren Mitmenschen um jeden Preis wahrgenommen werden – als besonders cool, individuell, fleißig, familienfreundlich, gesellig, wohlhabend… auf jeden Fall als vollwertige Konkurrenz in der Leistungsgesellschaft.

Es ist ein Widerspruch, der durch die Stadtplanung (die im Fall meines Wohnortes so gut wie nicht stattgefunden hat) und Umgebung noch begünstigt wird: die großen Grundstücke verleiten meines Erachtens zu mangelnder Rücksichtnahme gegenüber den Nachbarn. Tatsächlich verhalten sich viele hier egoistisch – und das nicht nur gegenüber den übrigen Bewohnern, sondern auch im Verhältnis zur Natur.

Mein Haus, mein Garten, mein Lebensstil: Hier kann ich machen, was ich will!

lautet das vorherrschende Motto im Vorort.

Fehlende Radwege, Bürgersteige, Parks und Ausflugsziele schränken das Interesse am öffentlichen Raum ein. Öffentliche Plätze werden ausschließlich zu jährlich stattfindenden Volksfesten aufgesucht, wo sich die Menschen ebenfalls nur in den ihnen vertrauten Grüppchen zusammenrotten, verbündet gegen die ihnen stets fremd gebliebene Nachbarschaft.


Abgeschottet

Wie beeinflusst nun also diese Art zu wohnen den menschlichen Geist? -Nun, ich würde sagen, ich bin hier draußen nicht gerade offener geworden:

Eines Nachmittags im Hochsommer klingelte ein etwas abgefuckt aussehender junger Mann an meiner Tür. Er war zu Fuß unterwegs (ein Wanderer?) und fragte mich, ob er etwas Wasser haben könne. Er sei durstig. Mich erschrak und überforderte diese banale Situation! Ich reichte ihm eine Flasche Wasser und schloss schnell wieder die Tür. Hinterher schämte ich mich furchtbar für meine Angst. Ich fragte mich, warum ich nicht mit ihm gesprochen hatte. Warum ich ihn nicht gefragt hatte, woher er kam und wohin er wollte.

Vor allem aber bin ich von einer zähen Lethargie erfasst worden. Die Familie, das Haus und der Garten sind mir nun genug. Mehr ist halt nicht drin. Das Leben im Vorort ist geprägt von Eintönigkeit und Langeweile. Wenn ich etwas erleben will, muss ich es mir selbst organisieren: Leute einladen oder besuchen, einem Verein beitreten, reisen, nach Potsdam oder Berlin fahren…

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Fun Fact: Früher sind wir am Wochenende immer raus ins Grüne gefahren – nun fahren wir meistens rein in die Stadt.

Mir stellt sich allerdings die Frage, welchen Wert eine Gemeinde hat, die aus lauter Abgeschotteten besteht? Mein Haus könnte sich genauso gut ganz allein mitten in der Pampa befinden – ich hätte die gleiche Anzahl sozialer Kontakte.

Erst kürzlich bin ich durch Zufall auf einen interessanten Artikel in der FAZ gestoßen, der meine Empfindungen widerspiegelt:

Pierre Bourdieu hat es sich zur Aufgabe gemacht, der „Logik“ des Eigenheimmarktes nachzugehen. Sein Buch „Der Einzige und sein Eigenheim“ untersucht die Werbestrategien französischer Bauunternehmer und protokolliert minutiös professionell geführte Verkaufsgespräche, die Vertreter von Fertighausproduzenten mit ihren Kunden führen.

Das Eigenheimstreben, „Hauptquelle des kleinbürgerlichen Elends“, sei vornehmlich denjenigen Gruppen vorbehalten, die reicher seien an ökonomischem als an kulturellem Kapital.

Professoren, Künstler, leitende Angestellte hingegen führten „meistens“ eine Existenz als Mieter. Der Gebildete baut nicht: Neben dieser anfechtbaren Aussage vertritt Bourdieu die These von der „Domestizierung“ der Arbeiterklasse durch Eigentumsbildung. Das Eigenheim, das alle „Besetzungen“ und Investitionen fixiere, stehe im Gegensatz zu „den kollektiven Projekten etwa des politischen Kampfes“. Eine „Form des Konservativismus“, so Bourdieu, produziere Eigentümer, die an ihren Besitz gekettet seien. Durch den Wegzug aus den städtischen Arbeitervierteln lösten sich solidarische Bindungen auf, entstehe politischer Konformismus.

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.10.2001
Wer jetzt kein Haus hat, kauft sich Bauerwartungsland

Tatsächlich vermisse ich Gleichgesinnte. Dabei wohnen hier im Ort bestimmt welche, nur gibt es eben keine Gelegenheit, sie kennenzulernen. Wir leben nebeneinanderher, ohne unserer gegenseitigen Existenz bewusst zu sein.


Fazit

Erst wenn man weiß, was einem wirklich wichtig ist, kann man nach einem Wohnort suchen, der diese Kriterien erfüllt. In der Regel lassen wir uns jedoch von wirtschaftlichen Attributen verführen: den Grundstückspreisen bzw. Mieten, der Nähe zum Arbeitsplatz oder der Verkehrsinfrastruktur. Oder wir haben falsche Vorstellungen, die erst durch Erfahrung revidiert werden können. Und dann heißt es, Kompromisse zu schließen – oder umzuziehen. Perfekt ist kein Wohnort, so viel ist sicher. Nun, da ich mich an meinen „neuen“ Wohnort mit all seinen Eigenarten gewöhnt habe, fühle ich mich einigermaßen wohl. Nur manchmal löst er in mir noch ein scheinbar unbegründetes Unbehagen aus. Vielleicht bin ich auch deshalb so gerne auf Reisen: Weil ich unbewusst noch immer nach einem Ort suche, an dem ich mich heimisch fühlen kann.

MM



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5 Kommentare

  1. Lola

    Hallo, dein Beitrag ist zwar schon eine Weile aber spricht mir so was von aus der Seel, besser hätte ich es nicht in Worte packen können wie ich mich fühle. Wir sind vor 3 Jahren von Berlin Kreuzberg in die nördliche Vorstadt gezogen weil man Mann hier ein Haus geerbt hat. Unsere Tochter geht hier in die Kita und so bestimmt sie durch ihre Freundschaften meine sozialen Kontakte zu den Müttern mit denen ich recht wenig anfangen kann. Die Menschen und die Mentalität hier ist wie eine andere Welt auf die ich einfach nicht klarkomme. Ich hatte nie Probleme Menschen kennenzulernen und habe in der Stadt auch einen großen Freundeskreis aber hier habe ich das Gefühl ein Außenseiter zu sein, mit dem keiner spielen mag. Die Nachbarschaft in dieser Schlafstadt ist nicht besonders offen und herzlich, und genau so wie du es in deinem Text beschrieben hast. Ich passe hier einfach nicht her und führe ein ziemlich fremdbestimmtes Leben in dieser Peripherie ohne Aussicht auf Veränderung. Am liebsten würde ich wieder in die Stadt ziehen, ein Garten zu haben überfordert mich nur, viel lieber hätte ich nette Menschen in einem urbanerem Umfeld, wie meine Freunde, die ich dafür sehr beneide. Auf die Frage wie man hier ein erfülltes Leben mit gleichgesinnten Menschen führen soll, finde ich längst keine Antwort mehr. Der Zustand macht mich seit einiger Zeit nur noch depressiver 🙁

    • Miss Minze

      Lieben Dank für den kurzen Einblick in dein neues Leben in der Peripherie!
      Es ist schon 8 Jahre her, dass wir aus Berlin weggezogen sind. Ich fahre immer noch ca. 2x/Monat hin, um Freunde & Familie zu besuchen oder einfach etwas Großstadtluft zu schnuppern. Und ich muss sagen: Berlin hat sich wahnsinnig verändert! Mittlerweile muss ich sogar zugeben, dass ich nicht mehr den Wunsch verspüre, dort zu wohnen. Das soll kein Berlin-Bashing werden, lediglich der Hinweis darauf, dass sich jeder Ort mit der Zeit – und vor allem mit seinen Bewohnern – verändert. Was ich damit sagen will, ist: Vielleicht machst DU den Unterschied an deinem jetzigen Wohnort?

      Leute, die ähnlich denken wie du, gibt es garantiert auch bei dir im Ort, du musst sie lediglich finden. Zugegeben, das kann lange dauern, denn hier läuft man niemandem einfach über den Weg. Aber wenn du sie erst gefunden hast, lade sie ein, plant Aktivitäten zusammen und du wirst dich wohler fühlen. Ob du aber jemals glücklich wirst, kann ich dir nicht sagen. Ich bin’s nicht geworden. Zumindest träume ich immer noch von einem Umzug. Bloß wohin?

  2. Lou

    DANKE! Ich wohne in genau so einer Schlafstadt bei Berlin und habe jeden Satz schmerzhaft nachvollziehen können… den Mangel an „kulturellem Kapital“ und „dritten Orten“ empfinde ich nicht nur für mich persönlich als traurig, sondern auch als undemokratisch und sogar gefährlich. Denn ja, das alltägliche Miteinander ist weitesgehend auf das gemeinsame Nutzen der Straßen im Auto ausgelegt… die seltenen öffentlichen Angebote beschränken sich auf konformistische Inhalte (bei Pflanzbörse und Familienfest ist es ultravoll, bei der CM/Kiddical Mass oder politischen Diskussionsrunden ringt man um Teilnehmende). Ich frage mich auch immer, wie ich Gleichgesinnte finden kann… einfach an allen naturnahen Gärten klingeln? Interessen-Magazine bitten, ihre Abokund:innen zu veröffentlichen? Mit einem Schild um den Hals herumlaufen? 😁
    In den Vereinen und Ortsgruppen sind hier vor allem Menschen unter 20 und über 60 engagiert. Begründet wird das oft mit einem „junge Familien haben eben keine Zeit“… aber auch hier: Was passiert mit einer Stadt, in der Kinder, Familien, alte Menschen und ärmere Leute (ohne eigenes Grundstück und ohne Möglichkeiten, schöne und ruhige Orte in Anspruch zu nehmen) kaum Anreiz haben, rauszugehen und kaum Chance haben, einfach stattzufinden?

    • Miss Minze

      Hi Lou,
      oh Mann, danke für deinen Kommentar – endlich jemand, der/die schreibt, dass es ihm/ihr ähnlich geht.
      Um ehrlich zu sein, habe ich schon aufgegeben und mich in meine eigene kleine Welt zurückgezogen. Leider bin ich superschüchtern. Ich habe immer darauf gewartet, dass mich jemand findet, an der Hand nimmt und mich integriert, aber das ist natürlich nicht passiert. Beziehungsweise nur zwischenzeitlich: Meine einzige Freundin ist wieder weggezogen. Dank meines Hundes habe ich noch ein paar Leute kennengelernt, mit denen ich zusammen Gassi gehe, aber bis auf unsere Hunde haben wir keinerlei Gemeinsamkeiten.
      Es gibt die Plattform nebenan.de, auf der ich mich hin und wieder umschaue, aber ich hatte noch keine Idee, was ich anbieten soll, um Gleichgesinnte zusammenzubringen…
      Vielleicht fällt dir ja etwas ein?
      Liebe Grüße
      MM

  3. Felix

    Danke für den interessanten Einblick, der besonders in Zeiten ­­­­­von Corona sehr wertvoll ist. Dank dieses tollen Artikels habe ich neues Know-how über die Wahl des Wohnorts erworben. Ich wünsche miss-minze.de weiterhin viel Erfolg!

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