Gartenbilder April/Mai 2025
Ja, es ist mal wieder viel zu trocken dieser Tage, aber ich will mich diesmal nicht über den mangelnden Niederschlag beklagen. Ist ja nichts Neues. Außerdem profitiere ich selber vom dauerhaften Sonnenschein: Keiner meiner Wochenendausflüge ist jemals ins Wasser gefallen. So gesehen müsste sich Brandenburg zum wahren Touri-Hotspot entwickeln. Höhö.
Auch bezüglich meines Gartens lässt sich Positives vermelden: Die Erziehung zur Trockentoleranz trägt Früchte: Kaum eine Pflanze auf unserem Grundstück macht schlapp. Im Gegenteil, alle sehen sie ausgesprochen gut aus. Selbst der Rasen wurde erfolgreich zur Magerwiese umgewandelt, das Bewässerungssystem funktioniert einwandfrei, ja, sogar eine Zisterne haben wir mittlerweile (Details siehe unten).
Insofern kann ich euch guten Gewissens mitnehmen auf einen Spaziergang durch meinen knapp 10-jährigen Garten, der mir gerade sehr, sehr viel Freude macht:

Beginnen wir mit der Terrasse, hier im Bild einer meiner drei Blumenkübel. Im Vordergrund die violett blühende Steingartenpflanze Teppich-Phlox, die sehr genügsam ist und Hitze liebt. Darüber thront die Herbst-Margerite, eine Staude, die – wie der Name bereits andeutet – erst in der zweiten Jahreshälfte blüht. Drumherum hat sich mein Thymian dermaßen breitgemacht, dass er bereits andere Stauden verdrängt…

Ebenfalls terrassennah befinden sich meine Weißdornbüsche, die das erste Mal seit ihrer Pflanzung in voller Blüte stehen. Der Weißdorn ist nicht ans Bewässerungssystem angeschlossen, steht den ganzen Tag in voller Sonne und muss sich mit Märkischem Sand begnügen. Trotzdem wird er jedes Jahr ein beträchtliches Stück höher. Es gibt sie also durchaus, die sehr trockentoleranten Gewächse.

Im Gegensatz zum Weißdorn wird mein Gemüsebeet regelmäßig gegossen. Bislang habe ich Mangold, Pak-Choi, Kartoffeln sowie Knoblauch und Zwiebeln gepflanzt – und jede Mange Langzeitdünger draufgeworfen. Man sieht’s, das Zeug gedeiht prächtig.
Für die Beetumrandung habe ich übrigens den alten Kleiderschrank meiner Tochter auseinandergenommen.

Auch unser Aufstell-Pool lebt in abgewandelter Funktion fort: Als überirdische Zisterne. Wir haben ihn über den Winter einfach stehen lassen. Es hat so viel geregnet, dass er im Februar tatsächlich randvoll war! Uns steht seither Gießwasser en masse zur Verfügung.
Und noch einen Vorteil birgt die offene Zisterne: Darin sammeln sich so viele Blätter, Pollen, Insekten und weiß der Geier, was noch, dass ich gar nicht erst Brennesseljauche ansetzen muss: Das Zeug stinkt fast genauso intensiv.

Das erste Mal überhaupt habe ich Artischocken aus Samen gezogen. Von zehn Samen sind allerdings nur drei gekeimt. Bin gespannt, ob sie sich tatsächlich noch zu meterhohen Diesteln entwickeln werden.

Da es in den letzten Wochen so unwahrscheinlich trocken war, habe ich zum ersten Mal meinen eigenen Kräutertee hergestellt. Dazu habe ich einfach Brennesselblätter, Löwenzahnblüten, Salbei, Thymian, Brombeerblätter und Taubnesseln gesammelt und im Gewächshaus zum Trocknen ausgebreitet. Nach nicht einmal einer Woche konnte ich die verschrumpelten Blätterchen schon in Gläser füllen (bis auf den Salbei, der ließ sich fast drei Wochen Zeit, um richtig crispy zu werden).
Bleibt zu hoffen, dass es in naher Zukunft doch noch regnet, nicht nur weil mir der viele Blütenstaub ständig in der Nase kitzelt. Auch die Kiefernplantagen ringsum sind nicht ans Bewässerungssystem angeschlossen und wahrscheinlich weit weniger resilient als man meinen möchte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier bald alles in Flammen aufgeht, aber das ist eine andere Geschichte…
MM
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