Wenn Gärtner ein Dream-Team küren müssten, stünden sie weit oben auf dem Treppchen: Katzenminze (Nepeta) und Blauraute (Perovskia atriplicifolia). Beide lieben Sonne und Trockenheit und verzaubern jedes Beet mit ihren wunderschönen blauen Blüten. Und doch sind sie grundverschieden – wie zwei Freundinnen, die sich perfekt ergänzen: die eine verspielt, die andere gelassen elegant.
Katzenminze – die unkomplizierte Charmeurin

Sie ist der Frühstarter unter den Blaublütern. Schon ab Mai entfaltet die Katzenminze ihre duftenden Blütentrauben in zarten Violett- und Blautönen. Das aromatische Laub verströmt einen würzig-frischen Duft, der nicht nur Insekten, sondern auch Katzen betört – was schon ihren Namen erklärt. Wer also eine samtpfotige Mitbewohnerin hat, sollte die Staude vielleicht nicht direkt neben den Liegestuhl setzen.
Tipp: Kombiniere Katzenminze mit Rosen – ihr kühles Blau lässt die Blütenfarben der Königin der Blumen noch stärker leuchten.
Doch auch ohne Katzenbegleitung ist Nepeta ein Gewinn: pflegeleicht, trockenheitsresistent und über Wochen hinweg voller Blüten, an denen sich Bienen und Hummeln satt naschen können. Nach der ersten Blüte lohnt sich ein beherzter Rückschnitt – quasi ein kleiner Friseurbesuch für die Pflanze. Schon nach wenigen Wochen treibt sie neu aus und blüht oft bis in den Herbst hinein.
🐾 Infokasten: Katzenminze (Nepeta x faassenii)
- Blütezeit: Mai bis September (zweite Blüte nach Rückschnitt)
- Blütenfarbe: Blau bis violett
- Wuchshöhe: 30–50 cm (je nach Sorte)
- Standort: Sonnig, trocken, durchlässiger Boden
- Pflege: Nach der ersten Blüte zurückschneiden, im Frühjahr auslichten
- Besonderheiten: Lockt Bienen und Katzen an, duftet aromatisch, sehr robust
Blauraute – die elegante Sonnenanbeterin

Während die Katzenminze im Frühsommer schon feiert, lässt sich die Blauraute Zeit. Erst im Hochsommer, wenn viele andere Stauden langsam müde werden, steht Perovskia atriplicifolia in voller Pracht: silbrig schimmernde Zweige, überzogen mit unzähligen blauen Blütenrispen, die im Sonnenlicht fast zu glühen scheinen.
Die Blauraute ist wie Lavendel mit nordischem Charme – weniger duftig vielleicht, aber umso standfester.
Die Blauraute ist die Minimalistin unter den Stauden: Sie liebt durchlässige, eher magere Böden und kommt mit Trockenheit hervorragend zurecht. Ihre feinen, aromatischen Blätter verströmen beim Berühren einen dezenten, leicht kampferartigen Duft – mediterranes Flair inklusive. Und wenn ein heißer Sommertag zu Ende geht und die Sonne die Blüten silbern glitzern lässt, versteht man, warum Gärtner von dieser Pflanze schwärmen.
🌿 Infokasten: Blauraute (Perovskia atriplicifolia)
- Blütezeit: Juli bis Oktober
- Blütenfarbe: Blau bis violettblau
- Wuchshöhe: 60–120 cm
- Standort: Sonnig, heiß, trocken; durchlässiger, sandiger Boden
- Pflege: Rückschnitt im Frühjahr auf 10–15 cm
- Besonderheiten: Duftendes Laub, hervorragende Trockenpflanze, ideal für Bienen und Schmetterlinge
Gemeinsam unschlagbar
Beide Stauden lieben volle Sonne, gut durchlässige Böden und trockene Standorte. Damit sind sie ideale Partner in modernen Kiesgärten, Steingärten oder naturnahen Pflanzungen. Ihr blau-violettes Farbspiel wirkt beruhigend und bringt etwas Verträumtes in viele Gartenräume. In Kombination mit Ziersalbei, Ziergräsern oder später mit Astern entstehen harmonische, pflegeleichte Arrangements, die vom Frühsommer bis in den Herbst attraktiv bleiben.
Und das Beste: Weder Schnecken noch Hitze oder kurze Trockenperioden können ihnen viel anhaben. Sie sind wahre Überlebenskünstler – mit Stil.
Pflegeleicht, aber nicht langweilig
Sowohl Katzenminze als auch Blauraute brauchen wenig Aufmerksamkeit:
- Gießen: Nur bei langanhaltender Trockenheit.
- Düngen: Lieber sparsam – zu viel Nährstoff lässt sie vergeilen.
- Schneiden: Katzenminze nach der ersten Blüte zurückschneiden, Blauraute im zeitigen Frühjahr bodennah einkürzen.
Kleine Mühe, große Wirkung – das Motto dieser beiden Stauden.
Wer liebt sie nicht, die Farbe Blau?
Katzenminze und Blauraute bringen Sommerlaune ins Beet – so blau wie ein wolkenloser Himmel über dem Meer. Die eine verspielt und quirlig, die andere gelassen und elegant. Zusammen bilden sie ein Duo, das Gärten von Ende Mai bis weit in den Oktober hinein mit Duft, Farbe und Charme erfüllt. -Und das dem Klimawandel zum Trotz, denn hitze- und trockentolerant sind beide Stauden obendrein!
MM
Titelbild von Isa
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