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Dank eines natürlichen Sichtschutzes im Garten oder rund um die Terrasse holt man sich ein kleines Stück Privatsphäre zurück, die in kleinen Gärten oder bei dichter Bebauung nicht selten auf der Strecke bleibt. So ein Sichtschutz hat aber nicht nur einen praktischen Nutzen, sondern schafft zudem einen Lebensraum für Insekten und andere Kleintiere. Er spendet Schatten und kühlt durch die Verdunstung des Laubes an den gepflanzten Gehölzen, Gräsern oder Stauden. Nicht zuletzt können die Sichtschutzpflanzen auch den Wind bremsen, so dass dahinter tatsächlich ein geschützter Gartenraum entsteht.

Die Vorteile eines natürlichen Sichtschutzes im Garten:

  • sorgt für mehr Privatshäre
  • schützt vor Wind
  • spendet Schatten & kühlt
  • bietet einen Lebensraum für Tiere

1. Typisch: Hecken

natürlicher Sichtschutz Garten
Thuja-Hecke mal anders…

Bei einem Sichtschutz im Garten denken viele sogleich an akurat getrimmte Hecken. Schließlich schirmt ihr dichtes Laub bzw. Nadelwerk unerwünschte Blicke perfekt ab, sofern das Gehölz hoch und dicht gewachsen ist.

Auch als Windschutz eignen sie sich bestens. Wer an der Küste wohnt oder in exponierter Lage sollte Heckenpflanzen wählen, die sehr windfest sind, also auch mit Stürmen zurechtkommen. Dazu zählen beispielsweise Feld-Ahorn und Weißdorn.

Unglaublich, aber wahr: Pflanzen schützen effektiver vor Wind als Mauern oder Sichtschutzzäune!

Gerade in kleinen Gärten können hohe und kompakte Hecken jedoch schnell sehr dominant wirken, vor allem wenn sie sich nahe an der Terrasse befinden. Hecken eignen sich daher besser für die Bepflanzung der Grundstücksgrenze.

  • Hat man dort viel Platz, sollte die Hecke mehrreihig gepflanzt werden. Das schützt nicht nur effektiver vor Wind und Blicken, sondern wirkt auch viel lockerer.
  • Denn hierfür verwendet man verschieden hohe Sträucher, die man natürlich wachsen lässt.
  • Dies spart außerdem Zeit, die sonst für das regelmäßige Verschneiden der Hecke aufgewendet werden müsste.
  • Verwendet werden hierfür nicht nur die typischen Heckpflanzen wie Hainbuche, Liguster oder Eibe, sondern zudem:

2. Niedrig wachsende Gehölze als Sichtschutzelemente

Sichtschutz Garten
Die Japanische Zwergspiere blüht im Sommer zartrosa.

Dazu gehören blühende Sträucher wie Zierquitte oder -kirsche, Mandelbäumchen und Hortensien (uvm.) sowie Gehölze, die eine mittlere Höhe erreichen. Hierfür eignen sich u.a. die wunderbar duftende Winter-Heckenkirsche, Felsenbirne, das Pfaffenhütchen und die vielen Spielarten der Spiersträucher.

Diese abwechselnd vom zeitigen Frühjahr bis in den Spätsommer hinein blühenden Sträucher und niedrigen Bäume können übrigens auch an den Rand der Terrasse gesetzt werden, um dort ihre Aufgabe als bunter, duftender Sichtschutz wahrzunehmen.

Unterpflanzt man sie zusätzlich mit Bodendeckern und schattenverträglichen Stauden, erhält man einen hübschen Blickfang, der den oftmals unschönen Wurzelbereich der Heckenpflanzen verbirgt.

3. Gräser als Sichtschutz

Sichtschutz Garten
Gräser entwickeln zwar keine bunten Blüten, attraktiv wirken sie trotzdem dank ihrer zarten Halme. Foto von Geronimo Giqueaux

Gräser können eine attraktive Option sein, um einen natürlichen Sichtschutz Garten zu schaffen. Sie sind besonders nützlich, wenn du einen Sichtschutz benötigst, der nicht zu hoch ist und auf den du eine Zeitlang gänzlich verzichten kannst. Damit Ziergräser besser wachsen, werden sie nämlich im Frühling zurückgeschnitten. Ihre volle Größe erreichen die meisten Exemplare erst im Hochsommer wieder.

  • In Kombination mit Stauden passen Ziergräser zu beinahe jedem Gartenstil, aber auch allein machen sie eine gute Figur. Gerade in Terrassennähe kommen sie sehr gut zur Geltung.
  • Pampasgras und Rutenhirse gehören zu den höchsten Vertretern ihrer Art. Etwas niedrigere mit hohem Zierwert sind zum Beispiel Lampenputzergras, Zebragras, Rosa Haargras und Federgras.
  • Die genannten Ziergräser fühlen sich in voller Sonne besonders wohl. Schattenverträgliche Arten bleiben für gewöhnlich recht niedrig und eignen sich daher nicht als Sichtschutz im Garten.

4. Bambus als Sichtschutz

Fargesia rufa bietet als Solitär oder Hecke im Garten einen dichten Sichtschutz
Fargesia rufa bietet als Solitär oder Hecke im Garten einen dichten Sichtschutz

Auch Bambus gehört botanisch zu den Gräsern. Im Gegensatz zu den Letztgenannten muss er jedoch nicht beschnitten werden. Das wäre sogar kontraproduktiv, denn seine Halme, Zweige und Blätter sterben im Winter nicht ab. Der Bambus ist immergrün – und bietet somit das ganze Jahr über einen wunderschönen natürlichen Sichtschutz.

Zudem wächst Bambus recht schnell – hierzulande allerdings viel langsamer als in seiner asiatischen Heimat. Mein Fargesia rufa zum Beispiel legt im Jahr etwa um 20cm in der Höhe zu. Etwas schneller wächst er in die Breite, indem die Pflanze jedes Jahr viele neue Halme nachschiebt. Trotzdem ist diese Sorte nicht invasiv.

Bei anderen Sorten hingegen ist Vorsicht geboten, weil sie Ausläufer bilden können, die sich teilweise sehr weit weg vom ursprünglichen Standort des Bambus befinden. Bald ist der ganze Garten voll mit Bambussprossen – und der Nachbargarten ebenso! Um das zu vermeiden, sollten ausläuferbildende Bambusarten unbedingt mit einer Wurzelsperre versehen werden.

5. Kletterpflanzen als Sichtschutz

Zu guter Letzt seien noch Kletterpflanzen empfohlen, die sich bspw. an einer Pergola hochranken können und somit einen vertikalen und horizontalen Sichtschutz bieten (siehe Titelbild). In sonniger Terrassenlage eignen sie sich daher auch perfekt als Schattenspender.

  • Je nach Standortbedingungen eignen sich hierfür die unterschiedlichsten Rankpflanzen. Im Schatten fühlen sich zum Beispiel das Immergrüne Geißblatt oder Efeu wohl, im Halbschatten der Blauregen und in voller Sonne Kletterrosen, sowie (Wilder) Wein.
  • Für alle, die lieber erst einmal ausprobieren möchten, wie die Kletterpflanzen an der Terrasse oder Hausfassade wirken, können auch auf Einjährige Vertreter zurückgreifen: Glockenrebe, Dufwicke und Prunkwinde brauchen nur wenige Monate, um ein beachtliches Wachstum zurückzulegen (Blüte inbegriffen). Im Winter aber sterben sie ab, können sich im folgenden Jahr also nicht weiterentwickeln.

Übrigens machen sich viele der genannten Kletterpflanzen auch in Blumenampeln gut. Darüber hinaus werden sie gern verwendet, um Zäune oder Gitter zu begünen.


Ein natürlicher Sichtschutz im Garten kann auf unterschiedlichste Art und Weise realisiert werden. Dabei können natürlich auch Pflanzpläne erstellt werden, die mehrere Möglichkeiten miteinander kombinieren. Gräser, Bambus und Kletterpflanzen schließen einander ja nicht aus – ebenso wenig Beet- und Kübelpflanzen. Um das ganze Jahr über einen attraktiven Sichtschutz zu haben, lautet mein Tipp, auch immergrüne Pflanzen zu berücksichtigen.

MM

Titelbild: Foto von Lissete Laverde auf Unsplash


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