Was macht die schönste Jahreszeit noch schöner? -Es gibt reichlich Beeren!
Sofern du welche im Garten hast… Falls nicht, solltest du einfach Heidelbeeren pflanzen. Die eignen sich perfekt zum Einstieg ins Beeren-Metier, denn das bis zu 1,70 Meter hoch wachsende Gehölz ist pflegeleicht und anspruchslos.
Oje, ich bin spät dran mit meinem Beitrag, denn schon Mitte Juli wurde die Heidelbeerzeit eingeläutet – mit einem riesigen Fest auf dem Spargelhof nebenan! Da Spargel nicht das ganze Jahr über Saison hat, mussten sich die hiesigen Spargelbauern etwas einfallen lassen, um die ertraglosen Monate zwischen Juni und April zu überbrücken. Sie haben sich nun auf Erdbeeren und Heidelbeeren eingeschossen. Kulturheidelbeeren wachsen in unserer Umgebung besonders gut, also sind dem unscheinbaren Gebüsch zig Hektar Kiefernwald zum Opfer gefallen. Eine Monokultur löst die andere ab. Mir soll’s recht sein, denn ich liiiieeeebe Heidelbeeren! Warum?:
a) sie schmecken mir sogar noch besser als die kleinen wilden Blaubeeren, denn sie sind süßer
b) sie sind gesund (reich an Vitaminen C & E sowie Myrtillin, der für die blaue Farbe sorgt), und
c) sie lassen sich einfach pflücken
Insbesondere Letzteres unterscheidet sie da stark von meinen beiden anderen Lieblingsfrüchten Erdbeeren und Kirschen. Um Erdbeeren zu ernten, muss man sich ständig hinhocken, was tierisch auf die Beine geht. Für Kirschen hingegen braucht man eine Leiter und sollte schwindelfrei sein. Noch schlimmer wiegt der Umstand, dass in den Kirschen aus dem eigenen Garten fast immer Maden sitzen, die mir gründlich den Appetit verderben.
Die Heidelbeere mag es sonnig, zu trocken darf es aber nicht sein
Das kann dir mit der Heidelbeere nicht passieren. Deshalb habe ich auch gleich zwei Heidelbeersträucher in meinen Garten gepflanzt. Es handelt sich übrigens um die Gewächse der Kulturheidelbeere (Vaccinium corymbosum), die um Einiges größer werden als die kleinen Büschlein der Waldheidelbeere. Meine Ausbeute könnte allerdings größer sein. Doch ich will mich nicht beschweren, schließlich sind die Pflanzen noch jung: Klein, aber anspruchslos. Ich bin hier ohnehin umgeben von Heidelbeerfeldern, die zum Selberpflücken einladen. Das ist um Einiges günstiger, als die Beeren im Supermarkt zu kaufen.
Heidelbeeren pflegen, düngen, schneiden
Standort und Ansprüche der Heidelbeere: Gießen sollte man die Heidelbeersträucher zwar regelmäßig, doch sie verzeihen auch die ein oder andere Trockenperiode. Dann allerdings ist mit weniger Ertrag zu rechnen! Auch düngen muss man die Heidelbeersträucher nur selten. Während der Fruchtausbildung kann der gleiche Dünger verwendet werden, den auch Rhododendron oder Bauernhortensie benötigen. Günstiger düngt man mit Kaffeesatz, der für einen niedrigen pH-Wert im Boden sorgt. Alle drei bis vier Jahre verträgt die Kulturheidelbeere einen Rückschnitt. Im Frühjahr werden dann alte Zweigteile knapp über jungen Seitentrieben abgeschnitten.
Je nach Sorte (z.B. Duke oder Weltmarktführer Bluecrop) reifen erste Kulturheidelbeeren bereits Anfang Juli. Im September endet dann die Heidelbeersaison, pünktlich zum Beginn des Herbstes. Mit dem Winter haben die hier angebauten Sorten kein Problem, denn diese Kulturheidelbeeren sind frosthart bis zu -35 Grad Celsius. Frostschäden können durch eine zu hohe Verdunstung im Winter trotzdem entstehen. Daher ist es sinnvoll, die Sträucher gegen Wind zu schützen.
Im Internet liest man häufig, dass sich Kulturheidelbeeren auch gut für den Kübel eignen. Davon würde ich allerdings abraten. Die Kübel-Heidelbeeren, die ich bislang zu Gesicht bekommen habe, sahen alles andere als attraktiv aus. Nicht nur der sparrige Wuchs wirkte unschön, auch hatten sie vergleichsweise wenige Blätter und Früchte. Es gibt genug Gehölze, die sich sehr viel besser als Kübelpflanzen eignen.
Ein Heidegrautgewächs setzt sich durch
Da die Heidelbeere – wie der Name schon andeutet – ein Gewächs der Heide ist, kommt sie außerdem mit sandigen, eher nährstoffarmen, sauren Böden zurecht. Die Wurzeln der Heidelbeersträucher können also durchaus mit Rindenmulch bedeckt werden. (Ich erwähne dies, weil viele Baumschulen davon abraten, Rindenmulch zu verwenden. Bei der Zersetzung der Rinde werden nämlich Gerbstoffe freigesetzt, auf die einige Pflanzen empfindlich reagieren.) Wenn sie dann auch noch an der Sonne steht, wird die Heidelbeerernte üppig ausfallen.
Deshalb werden die meisten Kulturheidelbeeren in Süd- und Lateinamerika angebaut und in den Wintermonaten importiert. Im Sommer kommen sie vor allem aus Deutschland und Osteuropa. Brandenburg hat erst vor ein paar Jahren mit dem Anbau im großen Stil begonnen. Auch in Niedersachsen und Nordrhein-Westphalen gibt es große Felder. Allerdings reicht der Ertrag noch lange nicht aus, um den Beerenhunger der Deutschen zu stillen. Der nimmt nämlich Jahr für Jahr zu…
MM
Tatsächlich bin ich auch hin- und hergerissen, was ich von der medialen Entwicklung in Bezug auf Kinder und Jugendliche halten…
Selbst die Programmierkenntnisse werden zunehmend von KI-Tools übernommen. Die Grundlagen zu kennen, ist meiner Meinung nach trotzdem nicht falsch. Ebenso,…
Der Anbau von Nutzpflanzen in Herbst & Winter ist ja keine neue Erfindung. Somit denke ich schon, dass er durchaus…
Erbsen wären tatsächlich eine schöne Idee fürs Frühjahr. Wobei ich ja eigentlich nichts groß anbaue, da fehlen mir aktuell Zeit…
Hallo, wahrscheinlich wartet dein Spinat, bis er wieder Tage mit 10 Stunden Tageslicht bekommt. ;-) Wenn du Glück hast, wächst…