Pflanzen auf Bestellung sind immer für eine Überraschung gut

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Ich bestelle gerne online, und zwar fast alles: Schuhe, Klamotten, Geschenke, Einladungskarten für den Kindergeburtstag,… und Pflanzen. Ja, ganz besonders Pflanzen.

Pflanzen im Internet zu bestellen, hat nämlich zwei wahnsinnig große Vorteile:

A) Ich suche mir immer ganz spezielle Pflanzen aus, die es zumeist in keinem Gartencenter in meiner Nähe gibt. Online sind sie jedoch immer irgendwo verfügbar.

B) Die Pflanzen aus den Onlineshops sind oft um ein Vielfaches günstiger als im hiesigen stationären Handel.

Der Bambus bringt das Fass zum Überlaufen

Logisch, dass ich da sowohl Stauden als auch Bäume, Sträucher und Saatgut online bestelle. Dabei sind meine Erfahrungen durchwachsen, tendieren sogar eher zum Negativen.

Das muss ich mir nun eingestehen, nachdem ich es lange Zeit verdrängt hatte. Das Fass zum Überlaufen brachten sechs Bambuspflanzen, die mein Mann als Sonderschnäppchen auf Groupon entdeckt und sofort bestellt hatte. Zu Hause eingetroffen erwiesen sich die asiatischen Raritäten als wenig standhaft. Ausgetrocknet hingen die kleinen Halme herab. Teils waren sie schon beim Transport geknickt worden.

Das Schlimmste aber ist der Betrug: Gerade mal 20cm klein ist der gekaufte Bambus. Dabei war in der Beschreibung von 40-50cm die Rede. Enttäuschend. Und vor allem sind die Gräserchen weit davon entfernt, einen Sichtschutz zu bilden. Deshalb haben wir sie ja eigentlich gekauft.

Update 2020: Der Bambus hat sich – bis auf eine Pflanze – nicht nur erholt, sondern ist sprunghaft gewachsen. Mittlerweile sieht er wieder richtig gesund aus und erreicht eine Höhe von fast einem Meter!

Online-Shops verschicken oft willkürlich zusammengestopfte Pflanzpakete

Im Gartencenter kannst du dir die Pflanzen selbst aussuchen und die schönsten Exemplare herauspicken. Onlineshops hingegen schicken dir willkürlich Ware zu, die sie offenbar lieblos in Kartons stopfen. Aber wer schickt Pflanzen schon zurück? –Wir jedenfalls nicht. Aus Mitleid mit dem Grünzeug.

Nach dem Bambus-Desaster bin ich in mich gegangen und habe darüber nachgedacht, was eigentlich aus den vielen anderen bestellten Pflanzen geworden ist, die ich bereits in meinem Garten untergebracht habe (dabei habe ich auf diverse Onlineshops zurückgegriffen):

Die Ligusterhecke von vergangenem Herbst hat keine Wurzeln geschlagen, einige Pflanzen sind bereits tot. Den übrigen habe ich an einem neuen Standort eine zweite Chance gegeben. Dort treiben sie immerhin gerade frisches Laub aus.

Magere Bilanz: Nur die Hälfte des bestellten Grünzeugs ist angewachsen

Von den zehn Hagebutten sind vier was geworden, die übrigen gestorben. Von drei Perlmuttsträuchern haben es nur zwei geschafft, von denen das eine noch genauso mickrig ist wie vor einem Jahr, als ich es gepflanzt habe. Der „verstorbene“ Strauch wurde versehentlich von meinem Mann aus dem Boden gerissen. Er hielt ihn für Unkraut.

Ebenso mickrig ist das Pfaffenhütchen geblieben (da liegt’s aber an den Schädlingen, die den Strauch offenbar lieben), der Himbeerstrauch ist eingegangen, der Sanddorn macht einen jämmerlichen Eindruck – und so weiter und so fort. Bis auf meine Prachtspieren und Zwergspieren ist mir kein großer Wurf gelungen.

Die in Gartencentern und Blumenläden erworbene Ware hingegen blüht und gedeiht, dass es eine Freude ist, obwohl sie mit den gleichen Bedingungen in unserem Garten zu kämpfen haben wie alle anderen Pflanzen auch. Da hätten wir eine Kletterhortensie, zwei Apfelbäume und einen wunderschönen Sanddorn, des Weiteren Moossteinbrech, Teppichphlox und Harlekinweiden.

Aus Fehlern lernen? -Nun ja, ich wechsele die Onlineshops.

Womöglich muss ich umdenken. Das ist bitter für eine überzeugte Online-Shopperin. Zumal ich geizig bin. Schließlich brauche ich noch viele Pflanzen, sooo viele! Mir graut vorm teuren Gartencenter…

Zumal es dort ohnehin nie das gibt, was man sucht! Das „Umsonst-irgendwohin-fahren“ ist fast noch schwerer zu ertragen als die hohen Preise.

Verdammt, einmal Onlineshopper, immer Onlineshopper. Ich kann’s nicht lassen. Gerade habe ich auf ebay einen tollen Gartenversand entdeckt. Den muss ich doch noch ausprobieren.Bei Felsenbirne und Ginster kann man ja nicht viel falsch machen, oder?

Auf ein Neues also! Wünscht mir Glück!

MM


Update 2020: Tatsächlich liegen noch viele weitere Bestellungen hinter mir, zudem auch ein paar Besuche in einer Baumschule, die nur wenige Kilometer von meinem Wohnort entfernt liegt.

Stauden und kleinere Gehölze, die allseits beliebt sind, werden dort recht teuer verkauft (in etwa dieselben Preise wie im Gartencenter). Bei den Bäumen aber kann man echte Schnäppchen machen, vor allem wenn sie schon größer sind: So habe ich mir kürzlich für 300 Euro einen ca. 10 Jahre alten Kirschbaum gekauft. Der hätte online fast das Doppelte gekostet!

Ach so, die Baumschule bietet – gegen Aufpreis – natürlich auch einen Lieferservice und nettes und qualifiziertes Personal. Für den Fall, dass ihr auch mal mit echten Menschen in Kontakt treten und die lokale Wirtschaft stärken wollt.



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2 Kommentare

  1. Johanna

    Hej Anne,
    ich bin gerade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und bin jetzt schon begeistert von deinem süßen Stil des Blogs, deinem ordentlichen Pinterest und, zwar zuletzt genannt, aber prioritär, von deinen amüsanten Texten.
    Per Email kann ich deinen Blog nicht abonnieren oder?
    Naja, ich hab dich einfach auf Instagram geaddet und werde immer mal wieder hier vorbei schauen, um zu sehen, welche neuen Erfahrungen du zu berichten hast.
    Noch bist du ja recht anonym unterwegs 😀 ..
    Liebe Grüße
    Johanna

    • Miss Minze

      Ach, dankeschön. Das ist ja beinahe zu viel des Lobs 😉
      Danke auch, dass du mir auf Instagram folgst, das ist derzeit mein aktivster Marketing-Kanal. Eigentlich nehme ich mir schon seit Monaten vor, einen Newsletter anzubieten, komme aber zeitlich einfach nicht dazu.
      Aber gut, dass du mich erinnerst, sonst wird das nie was!
      LG Anne!!!

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